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TSV Dollbergen beleuchtet Kopfgesundheit: Bewegung als Schlüssel zur seelischen Stabilität


Dollbergen, 08. Oktober 2025 – Unter dem Titel „Kopfgesundheit – aktiv vs. passiv“ fand am Mittwochabend eine eindrucksvolle Informationsveranstaltung im Familienzentrum Dollbergen statt. Eingeladen hatte der Förderverein Fußballabteilung des TSV Dollbergen gemeinsam mit der Abteilung Fußball. Rund 50 interessierte Gäste folgten der Einladung, um sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, das im Alltag oft unterschätzt wird: der mentalen Gesundheit und dem Einfluss von Bewegung auf unser seelisches Gleichgewicht.


Pünktlich um 19:00 Uhr begrüßte Helge Thomsen, Vorsitzender des Fördervereins und Mitglied der Fußballabteilung, die Gäste. Er betonte die Bedeutung gemeinschaftlicher Verantwortung für körperliches und psychisches Wohlbefinden – sowohl im Vereinsleben als auch im privaten Umfeld. Die Veranstaltung ist Teil der vereinseigenen Aufklärungskampagne „zusammen“, die unter www.tsv-dollbergen-09.de/zusammen abrufbar ist. Ziel der Kampagne ist es, durch verständliche Impulse und gemeinschaftliches Engagement das Bewusstsein für Gesundheit, Prävention und Miteinander zu stärken.


Den fachlichen Teil des Abends gestaltete Dr. Marcel Wendt, Leiter der Sport- und Physiotherapie der Wahrendorff Kliniken. In seinem Vortrag beleuchtete er eindrucksvoll die Rolle von Bewegung in der Behandlung psychischer Erkrankungen. Unter dem Motto „aktiv vs. depressiv“ zeigte Dr. Wendt auf, wie regelmäßige körperliche Aktivität nicht nur präventiv wirkt, sondern auch nachweislich zur Linderung depressiver Symptome beitragen kann.

Besonders eindrucksvoll waren die Ergebnisse einer aktuellen Interventionsstudie aus dem tagesklinischen Setting der Wahrendorff Kliniken: Probandinnen und Probanden, die über mehrere Wochen regelmäßig an sporttherapeutischen Angeboten teilnahmen, zeigten eine signifikant stärkere Verbesserung ihrer Ausdauerleistungsfähigkeit und eine deutlichere Reduktion der Depressionssymptomatik als die Vergleichsgruppe mit minimaler Bewegung. Die Studie unterstreicht, dass Bewegung mehr ist als nur körperliches Training – sie ist ein Schlüssel zur seelischen Stabilität.


Dr. Wendt erläuterte zudem die physiologischen Wirkmechanismen hinter dem positiven Einfluss von Sport: von der Aktivierung des serotonergen Systems über die Förderung der adulten Neurogenese bis hin zur Ressourcenverschiebung im Gehirn, die kognitive und emotionale Entlastung ermöglicht. Auch praktische Empfehlungen zur langfristigen Motivation – etwa durch feste Trainingszeiten, Gruppendynamik oder digitale Hilfsmittel – wurden anschaulich vermittelt.


Ein besonderer Dank gilt der Schulverwaltung Uetze, die die Nutzung des Familienzentrums für diese wichtige Veranstaltung ermöglicht hat. Der barrierefreie und freundliche Rahmen trug wesentlich zum Gelingen des Abends bei.


Die Veranstaltung war nicht nur informativ, sondern auch ein starkes Zeichen für das Engagement des TSV Dollbergen in Sachen Gesundheitsförderung. Mit der Kampagne „zusammen“ beweist der Verein, dass Sport weit über das Spielfeld hinauswirkt – als Brücke zwischen Körper, Geist und Gemeinschaft. Ein zentrales Anliegen des Abends war zudem die Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen wie Depressionen. Durch offene Gespräche, wissenschaftliche Einblicke und praxisnahe Empfehlungen wurde deutlich: Mentale Gesundheit betrifft uns alle – und verdient Aufmerksamkeit, Verständnis und Unterstützung.

Hilfreiche Adressen und Tipps:

  • Hausärzte, Fachärzte und psychiatrische Kliniken sind geöffnet und können qualifizierte Beratung geben. 
  • Selbsttest für Depression, Tipps und Adressen bietet die Deutsche Depressionshilfe.
  • Die Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 ist jederzeit erreichbar.
  • Das Online-Forum zum Erfahrungsaustausch diskussionsforum-depression.de wird fachlich moderiert
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33 (kostenfrei)
  • Infoportal für Jugendliche und Eltern unter www.ich-bin-alles.de
  • Selbsthilfegruppen in der Nähe unter www.nakos.de
  • E-Mail-Beratung für junge Menschen: u25-deutschland.de oder www.jugendnotmail.de
  • Lange Wartezeiten auf Therapieplätze können durch eine Online-Therapie überbrückt werden. Es gibt inzwischen diverse Anbieter, wie zum Beispiel Deprexis.