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Laut der Weltgesundheitsorganisation sind heute weltweit über 120 Millionen Menschen depressiv. Insgesamt sind im Laufe eines Jahres 8,2 % der deutschen Bevölkerung erkrankt. Das entspricht 5,3 Mio. Bundesbürgern. Laut aktuellen Umfragen hat sich der Anteil der Menschen mit schweren depressiven Symptomen während der Corona-Krise deutlich verstärkt. Vor allem die Gruppe der 18- bis 25-Jährigen sei besonders stark betroffen.

Auslöser einer Depression sind meist dramatische Situationen wie die Corona-Pandemie. Grundsätzlich sind es einschneidende negative Erlebnisse wie der Tod eines Menschen, der Verlust von Fähigkeiten oder eine nervenaufreibende Scheidung. Auch dauerhafte Überlastung kann eine Depression auslösen. Allerdings führt eine Ursache alleine meist noch nicht zu einer solchen Erkrankung. Es ist eher die Kombination verschiedener Faktoren.

Viele Menschen leiden unter extremer Niedergeschlagenheit, können keine Freude mehr empfinden, haben Probleme, Entscheidungen zu treffen und sind antriebslos. Aber es treten auch körperliche Beschwerden wie Magen-, Kopf, oder Rückenschmerzen auf ebenso wie Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit.

Eine Depression verläuft meist in Phasen, die über mehrere Monate, ja sogar über Jahre anhalten können. Diese drei Phasen werden unterschieden:


Unipolare Depression: Von einer unipolaren Depression spricht man dann, wenn der Patient nur depressive Episoden aufweist. Möglich wären aber eben auch manische Episoden.

Bipolare affektive Störung: Beim Auftreten von depressiven und manischen Episoden ist von einer bipolaren affektiven Störung die Rede. Kennzeichen für manische Störungen sind unter anderem extremer Tatendrang, fehlendes Schlafbedürfnis und eine euhorische Stimmung.

Dysthymie: Hierbei leiden Betroffene an einer zwar leicht ausgeprägten Form der Depression, dafür ist es eine chronisch verlaufende Form. 

Bei der Behandlung einer Depression gibt es zwei wichtige Säulen. Zum einen die medikamentöse Behandlung mit Antidepressiva und zum anderen die Psychotherapie. Häufig werden beide Säulen miteinander kombiniert, wobei es bei letzterer verschiedene Verfahren gibt.

Von einer einmaligen Depression ist jeder dritte Patient betroffen. Anschließend ist er allerdings beschwerdefrei und zwar den Rest seines Lebens. Nach einer erfolgreichen Behandlung können aber auch andere Erkrankte besser mit der Depression umgehen. In besonders schweren Fällen lässt sie sich zumindest kontrollieren, wenn auch nicht heilen.

Frauen sind zwei bis drei Mal häufiger von einer Depression betroffen als Männer. Getrennt lebende, geschiedene und verwitwete Menschen erkranken ebenfalls doppelt so häufig an einer Depression wie verheiratete, ebenso Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status. Über 60 Prozent der depressiv erkrankten Menschen leiden noch an einer weiteren psychischen Erkrankung. 

Viele Menschen (80 Prozent) glauben, dass Antidepressiva süchtig machen. Im Gegensatz zu Beruhigungs- und Schlafmitteln stimmt das aber nicht.

Vor allem sind es junge Erwachsene im Alter zwischen 15 und 34 Jahren, die inzwischen von psychischen Problemen betroffen sind. 

Bevor Menschen, die an einer Depression leiden, zum Arzt gehen, verstreichen im Durchschnitt elf Monate.

Hier bekommst Du Hilfe:

Hilfreiche Adressen und Tipps:

  • Hausärzte, Fachärzte und psychiatrische Kliniken sind geöffnet und können qualifizierte Beratung geben. 
  • Selbsttest für Depression, Tipps und Adressen bietet die Deutsche Depressionshilfe.
  • Die Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 ist jederzeit erreichbar.
  • Das Online-Forum zum Erfahrungsaustausch diskussionsforum-depression.de wird fachlich moderiert
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33 (kostenfrei)
  • Selbsthilfegruppen in der Nähe unter www.nakos.de
  • E-Mail-Beratung für junge Menschen: u25-deutschland.de oder www.jugendnotmail.de
  • Lange Wartezeiten auf Therapieplätze können durch eine Online-Therapie überbrückt werden. Es gibt inzwischen diverse Anbieter, wie zum Beispiel Deprexis.