Kennst Du ROGER

Der Verlust eines Mitspielers, Vereinsmitglieds und Freundes hinterlässt tiefe Spuren. Es ist schwer zu verstehen und schwer die richtigen Worte zu finden, wenn Trauer, Schock und Schmerz nah beieinander liegen.

Für zwei Monate läuft die Aufklärungskampagne "Kennst Du ROGER", um uns gemeinsam diesem schwerigen Thema zu nähern und einen Raum für Austausch, Unterstützung und Verständnis zu schaffen. Kampagnenstart war September 2024.

Unterstützt und ermöglicht durch:

Was ist denn überhaupt das Roger-Prinzip?

Psychische Erkrankungen sind immer noch ein Tabuthema. Viele wissen nicht, wie sie mit Betroffenen umgehen sollen. 

 

Das Roger-Prinzip ist eine Hilfestellung, wie Betroffene angesprochen werden können, wie spreche ich darüber und wie kann ich kompetent erste Hilfe leisten? Dabei kann das Roger-Prinzip hilfreich sein.

"Bei einem Beinbruch sehen wir die Erkrankung. Bei psychischen Erkrankungen sehen wir keinen Verband, sodass diese Erkrankungen kaum zu erkennen sind."

Martin Hönicke
Abteilungsleiter Fußball TSV Dolbergen 

"Es ist wichtig, dass wir gemeinsam daran arbeiten, das Tabu rund um psychische Erkrankungen zu durchbrechen und eine unterstützende Umgebung zu schaffen."

Helge Thomsen
Förderverein Fußball TSV Dolbergen 

Was ist eigentlich eine Depression ...
(Quelle: gesundheitsportal.bund)

Wissenschaftliche Daten zum Thema Stress und Lebenserfahrung zeigen eine komplexe Beziehung zwischen Stressfaktoren und deren Auswirkung auf das menschliche Wohlbefinden und die Gesundheit. Hier sind einige wesentliche Erkennisse aus der Forschung:

  • Stress und Gesundheit

    Chronischer Stress kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und Angststörungen. Er erhöht auch die Wahrscheinlichkeit für Infektionen und kann den Alterungsprozess beschleunigen.

  • Lebensereignisse und Stress

    Bestimmte Lebensereignisse wie der Verlust eines geliebten Menschen, Scheidung, Arbeitsplatzverlust oder finanzielle Probleme sind starke Stressoren. Diese Ereignisse könen das psychische und physische Wohlbefinden erheblich beeinträchtigen. Einsamkeit wird immer mehr zum Thema. 

  • Stressbewältigung und Resilienz

    Menschen haben unterschiedliche Fähigkeiten zur Stressbewältigung, Resilienz, die Fähigkeit, sich von stressigen Situationen zu erholen, spielt eine wichtige Rolle. Faktoren wie soziale Unterstützung, positive Denkmuster und gesunde Lebensgewohnheiten können die Resillienz stärken. 

  • Frühkindliche Erfahrungen und Stress

    Frühe Lebenserfahrugen, insbesondere negative wie Missbrauch und Vernachlässigung, können langfristige Auswirkungen auf die Stress-Reaktivität und die Gesundheit haben. Diese Erfahrungen können die Entwicklungen des Gehirns und die Stressverarbeitung beeinflussen. 

  • Eustress vs. Distress

    Nicht alle Formen von Stress sind schädlich. Eurstress - postiver Stress - kann motivierend sein und die Leistungsfähigkeit steigern. Im Gegensatz dazu ist Distress - negativer Stress - der schädliche und belastende Stress. 

  • Biologische Mechanismen

    Stress aktiviert die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) und führt zur Ausschüttung von Cortisol und anderen Stresshormonen. Langfristig erhöhte Cortisolspiegel können das Immunsystem schwächen und zu chronischen Krankheiten beitragen. 

  • Psychosoziale Faktoren

    Die Art und Weise, wie Menschen Stress wahrnehmen und darauf reagieren, wird von psychosozialen Faktoren beeinflusst. Diese umfassen Persönlichkeitsmerkmale, kulturelle Hintergründe und frühere Erfahrungen mit Stress. 

Die Forschung zeigt, dass Stress ein unvermeindlicher Teil des Lebens ist, aber wie man damit umgeht, kann entscheidend für die langfristige Gesundheit und das Wohlbefinden sein. Die Förderung gesunder Bewältigungsstrategien und die Unterstützung durch soziale Netzwerke sind wichtige Ansätze, um die negativen Auswirkungen von Stress zu mindern.


"Viele Menschen wissen nicht, wie sie mit Betroffenen umgehen sollen oder wie sie kompetent erste Hilfe leisten können. Doch dafür gibt es das Roger-Prinzip. Unser Ziel ist es, dass das Roger-Prinzip bekannter wird. Das Roger-Prinzip ersetzt aber nicht den notwendigen Arztbesuch!"

Julian Scholz

Mannschaftskapitän TSV Dollbergen

"Unser Verein hat das Motto 'Mein Verein - mein Treffpunkt', in dem sich die Mitglieder zu gemeinsamen Aktivitäten verabreden. An diesem Treffpunkt findet nicht nur Austausch statt, sondern auch intensives Miteinander. Durch dieses Konzept setzen wir als Sportverein ein deutliches Zeichen gegen Vereinsamung!"

Marcel Reupke

Vorstandsmitglied TSV Dollbergen

Hier bekommst Du Hilfe:

Hilfreiche Adressen und Tipps:

  • Hausärzte, Fachärzte und psychiatrische Kliniken sind geöffnet und können qualifizierte Beratung geben. 
  • Selbsttest für Depression, Tipps und Adressen bietet die Deutsche Depressionshilfe.
  • Die Telefonseelsorge unter 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222 ist jederzeit erreichbar.
  • Das Online-Forum zum Erfahrungsaustausch diskussionsforum-depression.de wird fachlich moderiert
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33 (kostenfrei)
  • Selbsthilfegruppen in der Nähe unter www.nakos.de
  • E-Mail-Beratung für junge Menschen: u25-deutschland.de oder www.jugendnotmail.de
  • Lange Wartezeiten auf Therapieplätze können durch eine Online-Therapie überbrückt werden. Es gibt inzwischen diverse Anbieter, wie zum Beispiel Deprexis.